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Zitaten-
Sammlung |
Stichwort | Inhalt, Autor und Quelle |
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Alter |
"Unser Leben währet 70 Jahre,
und wenn's hoch kommt, so sind's 80 Jahre,
und wenn es köstlich gewesen ist,
dann ist es Mühe und Arbeit gewesen;
denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon."
90. Psalm, Vers 10 |
Anziehungskraft |
"Es gibt in fast jeder Epoche ein Gebiet menschlichen Denkens und Schaffens, das die Begabten besonders anzieht.
Plötzlich und niemand könnte sagen wie, spüren die Aufgeschlossensten, wo gerade der Boden neu aufgebrochen wird...
Eine solche Anziehungskraft besaß die Atomphysik in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg.
Zu ihr stießen philosophisch begabte Geister und künstlerisch Veranlagte, politische Köpfe, denen die Tagespolitik zu konfus schien, und Abenteurer, die auf dem bis in die fernsten Kontinente erforschten Erdball nichts mehr zu erobern fanden.
Im Studium des Unsichtbaren und Allerkleinsten war noch Hoffnung auf Offenbarungen, hier konnte man noch neuen Grenzen auf die Spur kommen und jenes mit Furcht gemischte Entzücken spüren, etwas gedacht zu haben, was niemand vorher je dachte, gesehen zu haben, was niemand zuvor je sah."
Robert Jungk, Journalist und Zukunftsforscher aus Charlotte Kerner: Lise, Atomphysikerin, Die Lebensgeschichte der Lise Meitner |
Augenblick |
"Es ist die Musik des Augenblicks, in dem ich lebe, des Augenblicks, in dem ich nicht mehr dort bin, wo ich herkomme und noch nicht dort bin, wo ich hingehe."
Erwin Strittmatter, ostdeutscher Literat Der Laden, Teil 1, Ende |
Badewanne |
"Seit 2001 kamen durch Al-Kaida und ähnliche Gruppen nicht mehr Menschen zu Tode,
als jährlich in amerikanischen Badewannen ertrinken.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Amerikaner, Opfer des Terrorismus zu werden, liegt bei eins zu 80.000."
John Mueller |
bibelfest |
Gespräch zwischen einem Grabmacher und einem Beerdigungsunternehmer:
"Übermorgen hab ich eine Beerdigung für dich nach Johannes 19, Ende von Vers 41." "Machst du Witze? Eigenes Grab, Erste oder Zweite Klasse?" "Erste Klasse." "Erste Klasse? Was für ein Unglück, du weisst doch, was Prediger 4, Vers 6 sagt?" "Weiß ich - dann lies mal Sprüche 3, Vers 30." "Wann wird die Beerdigung sein?" "Markus 15, der erste Teil von Vers 25." "Um drei? Sonst kommst du immer um zwei." "Die Familie will es, ich kann auch nichts dran machen." Maarten 't Hart, niederländischer Schriftsteller Gott fährt Fahrrad oder die wunderliche Welt meines Vaters |
Brazil |
"Der Tag schien so fern
Der Morgen fand mich schon weit fort Ich wollte dir soviel sagen Und jetzt wenn am Himmel die Dämmerung lächelt und erweckt die Erinnerung an unserer Liebe Feuer. Eines weiß ich gewiß Ich werde wiederkehren in mein Brazil." |
Bürokratie |
""Bürokratie ist der technisch reinste Typus der legalen Herrschaft."
Sie sichert Kontrollierbarkeit und schließt im Idealfall Willkür aus."
Max Weber, dt. Soziologe |
Chaos |
"Ich sage euch: man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch."
Friedrich Nietzsche, Philosoph Also sprach Zarathrustra: Zarathrustras Vorrede |
Computer |
"Die Computertechnik wird erkauft mit dem Verzicht auf die Erkenntnis dessen, was wirklich existiert."
Sybille Krämer |
Defekt |
... "Warum haben Sie ihn geheiratet?"
Münster war sich nicht sicher, ob diese Frage vielleicht zu aufdringlich war.
Aber statt dessen lachte sie daraufhin zum ersten Mal.
"Der weibliche Defekt", sagte sie. "Er war nett, und ich war jung."
Sie trank von ihrem Kaffee und blieb ein paar Sekunden mit der Tasse in der Hand sitzen.
"Er lief nahezu über vor männlichen Attributen.", sagte sie dann.
"Zu Anfang ist das herrlich. Ab vierzig sollte es verboten sein. Wenn Sie entschuldigen?" ...
Håkan Nesser, schwedischer Krimiautor Die Frau mit dem Muttermal |
dt. Erbe |
"Solange wir über Normalität reden müssen, gibt es sie nicht."
Salomon Korn |
Dummheit |
"There are only two things that are infinite: The Universe and human stupidity. Although I'm not sure about the Universe."
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, wobei ich mir beim Universum noch nicht ganz sicher bin." Albert Einstein |
Einsamkeit | "Die Einsamkeit ist eine tolle Sache, wenn du jemanden hast, dem du erzählen kannst, daß die Einsamkeit eine tolle Sache ist." |
Entrinnen |
"Wo immer du hingehst
Es nützt nichts. Wo du auch seist Du entrinnst nicht. Am besten wird es sein Du bleibst sitzen Und wartest Auf das Ende." Samuel Beckett |
Entscheidung |
"Wenn du eine Entscheidung zu fällen hast, denk an die Ärmsten der Armen,
und frage dich, ob du ihnen damit schadest oder hilfst."
Mahatma Gandhi |
Freidenker |
"Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube."
Wahlspruch der Freidenker |
Furcht & Glauben |
"Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.
Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht auch keinen Gott mehr."
Umberto Eco, Schriftsteller aus "Der Name der Rose" |
Gefühlshaushalt |
"Man muss seinen Gefühlshaushalt kontrollieren und bewirtschaften."
Siegfried Lenz, dt. Autor |
Glück |
"Willst du für eine Stunde glücklich sein, betrinke dich.
Willst du für drei Tage glücklich sein, heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, gib ein Festesssen. Willst du ein Leben lang glücklich sein, schaffe dir einen Garten." Chinesisches Sprichwort |
Herzen |
"...man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Antoine de Saint-Exupéry |
Hesse: Herz- schlag der Erde |
Hesse über "Peter Camenzind":
"Ich hatte, wie man weiß, den Wunsch in einer größeren Dichtung den heutigen Menschen das großzügige, stumme Leben der Natur nahe zu bringen und lieb zu machen.
Ich wollte sie lehren, auf den Herzschlag der Erde zu hören, am Leben des Ganzen teilzunehmen und im Drang ihrer kleinen Geschicke nicht zu vergessen, daß wir nicht Götter und von uns selbst geschaffen, sondern Kinder und Teil der Erde und des kosmischen Ganzen sind."
Hermann Hesse rowohlt monographie, S. 46 |
Hesse: Individuum |
"... aber das erste brennendste meiner Probleme war nie der Staat, die Gesellschaft oder die Kirche, sondern der einzelne Mensch, die Persönlichkeit, das einmalige, nicht normierte Individuum."
Hermann Hesse rowohlt monographie, S. 48 |
Hesse: Kollektive |
"Jeder Mensch ist etwas Persönliches, Einmaliges und an Stelle des persönlichen Gewissens ein kollektives setzen zu wollen, das heißt schon Vergewaltigung und ist der erste Schritt zu allem Totalitären."
Hermann Hesse rowohlt monographie, S. 161 |
Hesse: Leser |
"... Der echte Leser muß zum Liebenden werden.
Lesen ohne Liebe, Wissen ohne Ehrfurcht, Bildung ohne Herz ist eine der schlimmsten Sünden gegen den Geist."
Hermann Hesse rowohlt monographie, S. 107 |
Hesse: Lügen |
"Das Weglügen aller Kriegsschuld, das Verschieben aller Verantwortung für Deutschlands Zustände auf die "Feinde" und auf Versailles, erzeugt nach meiner Auffassung in Deutschland eine Luft von politischer Dummheit, Verlogenheit und Unreife, die zur Entstehung eine künftigen Krieges sehr viel beitragen wird."
Hermann Hesse, 1932 rowohlt monographie, S. 115 |
Hesse: Nachholungen |
"... Nach guten Anfängen geriet die Arbeit ins Stocken.
Ich machte damals - nicht zum erstenmal natürlich, aber härter als jemals - die Erfahrung, daß es unsinnig ist, etwas schreiben zu wollen, was man nicht gelebt hat, und habe in jener langen Pause, während ich auf die Dichtung Siddharta schon verzichtet hatte,
ein Stück asketischen und meditativen Lebens nachholen müssen, ehe mir die seit Jünglingszeiten heilige und wohlverwandte Welt des indischen Geistes wieder wirkliche Heimat werden konnte."
Hermann Hesse rowohlt monographie, S. 92 |
Hesse: 2. Weltkrieg |
Über den 2. Krieg der Deutschen:
"Es geht auf diesem Weg nicht vorwärts.
Sie sagen auch, Sie haben den Krieg verloren, weil ihre Rüstung die schwächere gewesen sei.
Das ist eine der Deutschen Lügen, die noch heute gedeihen.
Ihr habt den Krieg, diesen von Euch satanisch und wahnsinnig heraufbeschworenen Überfalls-Krieg auf Eure Nachbarländer, nicht deswegen verloren ...
sondern Ihr habt ihn verloren, weil die deutsche Eroberungs- und Mordlust wieder einmal für die ganze Welt unerträglich geworden war.
Und wenn man die ganze Welt gegen sich hat, verliert man eben.
Und wenn man verloren hat, sucht man, statt etwas daraus zu lernen, nun an den anderen herum zu nörgeln ...
Es ist mein erster und letzter Brief an Sie.
Sie werden nichts daraus lernen, da Sie nicht wollen, aber ich war doch leider verpflichtet ihn zu schreiben."
Hermann Hesse, Brief von 1946 rowohlt monographie, S. 146 |
Himmel | "Der Himmel beschützt uns vor dem Bösen." |
Interesse |
"Nur das Unwahrscheinliche ist interessant"
Karl R. Popper, Philosoph |
Jahrgang 1879 |
"Jahrgang 1879 sind auch Albert Einstein, Otto Hahn und Max von Laue.
Max Planck sagte einmal scherzhaft, daß dieser Jahrgang für die Physik und Chemie vorbestimmt war.
Nur Lise Meitner hätte die Zeit nicht abwarten können und sei "als vorwitziges Mädchen" bereits im November 1878 zur Welt gekommen."
Robert Jungk, Journalist und Zukunftsforscher aus Charlotte Kerner: Lise, Atomphysikerin, Die Lebensgeschichte der Lise Meitner |
Katze | "Ein Hund kommt, wenn man ihn ruft. Eine Katze nimmt Deinen Wunsch entgegen und kommt später darauf zurück." |
Kelten |
Die Kelten bei Alexander dem Großen (335 v. Chr.):
"... Nebenbei fordert Alexander seine Gäste auf, ihm mitzuteilen, was sie am meisten auf der Welt fürchteten, wobei er insgeheim hofft, daß sein Ruf bis zu den keltisch besiedelten Gebieten gedrungen wäre.
Diese aber antworteten, sie fürchteten höchstens, daß ihnen der Himmel auf den Kopf fiele!
Alexander nennt sie zwar seine Freunde und entläßt sie in die Heimat, doch seiner Umgebung gibt er zu erkennen, daß er die Kelten für Großmäuler hält." aus: Christiane Éluère: Die Kelten, Original: L`Europe des Celtes |
Kreislauf der Verwandlung Respekt |
"Dieser Stein ist bloß ein Stein, er ist wertlos, er gehört der Welt der Maja an; aber weil er vielleicht im Kreislauf der Verwandlung auch Mensch und Geist werden kann, darum schenke ich auch ihm Geltung."
asiatische Weisheit |
Kollektivverhalten |
"Falls es uns gelingt, den nuklearen Holocaust zu vermeiden, ist dieser Erfolg unserer Fähigkeit zuzuschreiben, eine weitläfige Struktur zu erkennen und unser Denken und unser Kollektivverhalten rechtzeitig zu ändern, um das Schlimmste zu vermeiden."
Al Gore, US-amerikanischer Politiker Wege zum Gleichgewicht, S. 65 |
Kontrolle |
"Mir kommt vor, daß einer, der unsterblich ist und über alles Kontrolle hat, was ihm geschieht, sich selbst zu ewiger Langeweile verdammt, denn er lebt in einer Welt ohne Geheimnis und ohne Überraschung."
Alan Watts, englischer Religionsphilosoph |
Kultursymbiose |
"Wahrscheinlich darf man ganz allgemein sagen, daß sich in der Geschichte des menschlichen Denkens oft die fruchtbarsten Entwicklungen dort ergeben haben, wo zwei verschiedene Arten des Denkens sich getroffen haben.
Diese verschiedenen Arten des Denkens mögen ihre Wurzeln in verschiedenen Gebieten der menschlichen Kultur haben oder in verschiedenen Zeiten, in verschiedenen kulturellen Umgebungen oder verschiedene religiösen Traditionen.
Wenn sie sich nur wirklich treffen, d.h., wenn sie wenigstens so weit zueinander in Beziehung treten, daß eine echte Wechselwirkung stattfindet, dann kann man darauf hoffen, daß neue interessante Entwicklungen folgen."
Werner Heisenberg, theoretischer Physiker aus Fritjof Capra: Das Tao der Physik |
Kuß |
"Ein Kuß ist ein reizender Trick der Natur, den Redefluß zu beenden, wenn Worte überflüssig werden."
Ingrid Bergmann |
Lausitz |
"Gott hat die Lausitz erschaffen, aber der Teufel hat die Kohle daruntergelegt."
Sprichwort in Brandenburg |
Lehren | "Wissen heißt: lehren können." |
Leidenschaft |
"Keine Begeisterung sollte grösser sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft."
Helmut Schmidt, dt. Politiker |
Lichtgestalt |
"Mit tiefer Freude, mit tiefem Ernst blickte er ihm nach, sah seine Schritte voll Frieden, sah sein Haupt voll Glanz, sah seine Gestalt voll Licht."
asiatische Weisheit |
Liebe |
"Liebe ist ein Triumpf der Einbildungskraft über den Intellekt."
aus dem Russischen |
Liebe |
"Ich hielt es für Liebe, doch es war Schildrüsenunterfunktion."
Funny van Dannen, Liedermacher |
Lieben |
"... aber bald entdeckte er die alte Wahrheit, daß Geben seliger als Nehmen
ist und daß Lieben schöner ist und seliger macht als Geliebtwerden. Daß er
seine Liebe nicht verbergen und sich ihrer nicht schämen mußte, sondern sie
anerkannt, wenn auch zunächst nicht belohnt sah, das gab ihm das Gefühl der
Lust und Freiheit und hob ihn aus dem engen Kreis seiner bisherigen unbe-
deutenden Existenz in die höhere Welt der großen Gefühle und Ideale."
Hermann Hesse "Liebesgeschichten" suhrkamp tb 3357 1. Ausgabe 2002, S. 40 |
logos |
"Im Anfang war logos, und logos war bei Gott, und Gott war logos."
logos: grch.: Wort, besser: Naturgesetz Johannes-Evangelium |
Missverständnisse |
"Drei Viertel aller Missverständnisse werden aus der Welt verschwinden,
wenn wir uns in die Lage unserer Gegner versetzen."
Mahatma Gandhi |
neue Zeiten |
"Furchtbar die Enttäschung, wenn die Menschen erkennen oder zu erkennen glauben, daß sie einer Illusion zum Opfer gefallen sind, daß das Alte stärker war als das Neue, das die "Tatsachen" gegen sie und nicht für sie sind, daß ihre Zeit, die neue, noch nicht gekommen ist.
Es ist dann nicht nur so schlecht wie vorher, sondern viel schlechter; denn sie haben allerhand geopfert für ihre Pläne, was ihnen jetzt fehlt, sie haben sich vorgewagt und werden jetzt überfallen, das Alte rächt sich an ihnen.
Der Forscher oder Entdecker, ein unbekannter, aber auch unverfolgter Mann, bevor er seine Entdeckung veröffentlicht hat, ist nun, wo sie widerlegt oder diffamiert ist, ein Schwindler und Scharlatan, ach, allzusehr bekannt, der Unterdrückte und Ausgebeutete nun, nachdem sein Aufstand niedergeschlagen wurde, ein Aufrührer, der besonderer Unterdrückung und Bestrafung unterzogen wird.
Der Anstrengung folgt die Erschöpfung, der vielleicht übertriebenen Hoffnung die vielleicht übertriebene Hoffnungslosigkeit.
Die nicht in den Sumpf zurückfallen, fallen in schlimmeres; die die Aktivität für ihre Ideale nicht eingebüßt haben, verwenden sie nun gegen dieselben!
Kein Reaktionär ist unerbittlicher als der gescheiterte Neuerer, kein Elefant ein grausamerer Feind der wilden Elefanten als der gezähmte Elefant.
Und doch mögen die Enttäuschten immer noch in einer neuen Zeit, Zeit des großen Umsturzes, leben. Sie wissen nur nichts von neuen Zeiten." Bertolt Brecht, Schriftsteller und Theaterregisseur Kommentar zum "Galilei" |
Om |
"Om ist Bogen, der Pfeil ist Seele,
Das Brahman ist des Pfeils Ziel, Das soll man unentwegt treffen." asiatische Weisheit |
Paradies |
"Arbeite so, als bräuchtest du kein Geld.
Liebe so, als hätte man dir nie weh getan. Tanze so, als könnte dir keiner zusehen. Singe so, als könnte dir keiner zuhören. Lebe so, als wäre die Erde ein Paradies." aus dem Russischen |
Persönlichkeit |
"Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit."
William Faulkner, amerik. Schriftsteller |
Problembewältigung |
"Wenn man sich um die Probleme, die man nicht hat, nicht kümmert, dann hat man sie bald."
Dietrich Korn Die Logik des Mißlingens |
Pumpnebelhorn |
"Zum Finale: fulminanter Orgelklang.
Wer den Kolben des schönen Gerätes senkt, erlebt ein bestürzendes Schallerlebnis mit 118 Dezibel.
Festlandbewohner reagieren auf den von ihm erzeugten Ton entweder mit Panik oder Andacht.
Wir haben es in ländlicher Abgeschiedenheit getestet und die Wirkung auf äsende Hasen (Andacht), britische Soldaten im Manöver (Andacht) und erschöpfte Jogger (Panik) notiert.
Was sie ansonsten damit tun können, ist allerdings auch uns nicht klar."
Beschreibung des Pumpnebelhorns aus dem Manufactum-Katalog |
Raubkopie |
"Sobald die Leute aufhören sich meine Musik zu kopieren, höre ich auf ein Künstler zu sein!" (sinngemäß)
Frank Zappa |
Religionstoleranz |
"Die Religionen müssen alle toleriert werden, und muß der Fiskal nun das Auge darauf haben,
daß keine der anderen Abbruch tue, denn hier muß ein jeder nach seiner Fasson selig werden."
Friedrich der Große, preußischer König |
Religionstoleranz |
"Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, so sie professieren, ehrliche Leute sind.
Und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land peuplieren, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.
Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist."
Friedrich der Große, preußischer König |
Rohling |
"Ich finde es nicht gut, daß der Begriff ROHLING in den letzten Jahren eine so positive Bedeutung bekommen hat."
Fanny van Dannen, Liedermacher Schriftzug in der CD "Nebelmaschine" |
Schlaflied |
"Schlaf mein Kindchen, träume süß.
Bald bist Du im Paradies, denn gleich öffnet sich die Tür und ein Monster kommt zu Dir. Seine Finger sind lang und dünn, wehr Dich nicht, hat keinen Sinn und es kichert wie verrückt, als es Deinen Hals zudrückt. Du schreist, doch Du bist allein zu Haus. Das Monster sticht Dir die Augen aus. Dann bist Du still und das ist gut. Es beißt Dir in den Hals und trinkt Dein Blut. Ohne Blut bist Du bleich wie Kreide, dann frißt es Deine Eingeweide. Dein kleines Bettchen von Blut ganz rot. Die Sonne geht auf und Du bist tot. Schlaf mein Kindchen, schlafe ein. Am Himmel stehn die Sternelein. Schlaf mein Kleines, schlafe schnell. Dein Bettchen ist ein Karussell. Schlaf mein Kindchen, schlafe ein, sonst kann das Monster nicht hinein." |
Sein zur rechten Zeit |
"Wenn im Staate Ordnung herrscht, ist es eine Schande, ein armer und gewöhnlicher Mensch zu sein.
Wenn im Staate Verwirrung herrscht, so ist es eine Schande, reich und Beamter zu sein."
Konfuzius |
Suchen & Finden |
"Wenn jemand sucht, dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzuverlassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er vom Ziel besessen ist.
Suchen heißt: ein Ziel haben.
Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben..."
asiatische Weisheit |
Sucht |
"Sucht ist Ablenkung von psychischem Schmerz."
Al Gore, US-amerikanischer Politiker Wege zum Gleichgewicht, S. 220 |
Tat |
"Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat und schreibe getrost: im Anfang war die Tat."
Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter aus Faust |
tausend Sonnen |
"Wenn das Licht von tausend Sonnen
am Himmel plötzlich bräch' hervor, Zu gleicher Zeit - das wäre gleich dem Glanze dieses Herrlichen ..." Bhagavadgita, heiliger Gesang der Hindus aus Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen |
Techniker |
"Menschen, die von einer neuen Erfindung nur die guten Seiten sehen, nennt man Techniker."
Werner Mitsch |
Theorien |
"Lasst Theorien sterben anstatt Menschen"
Karl R. Popper, Philosoph |
Tod |
"Ich bin der Tod, der alles raubt,
Erschütterer der Welten." Bhagavadgita, heiliger Gesang der Hindus aus Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen |
Tod und Leben |
"Tod und Leben sind eins und sollen weder gefürchtet, noch erstrebt werden."
Creel |
Ursprung |
"Das Unbekannte ist der Ursprung von Himmel und Erde;
das Benennen ist die Mutter der zehntausend Dinge. Wer kein Begehren hat, erschaut das Geheimnis; wer Begehren hat, erblickt die Manifestationen. Beides hat einen Ursprung, aber verschiedene Namen. Ihre Identität ist hsüan-hsüan jenseits von hsüan, die Pforte alles Rätselhaften." Lao-tzu, alter chinesischer Weiser Tao Te Ching |
Ursprüge |
"Die tieferliegenden und ursprünglichen Dinge kennt Gott allein.
Von den Menschen nur der, den er lieb hat."
Platon, griechischer Philosoph aus Timaios |
Verlust |
"Für wie selbstverständlich wir viele Dinge halten.
Wir gehen einfach davon aus, dass sie da sind, ohne über sie nachzudenken.
Und wenn etwas nicht mehr da ist... Dann ist es zu spät."
Andreas Brandhorst, SF-Autor Der Zeitkrieg |
Wahnsinn |
"Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe.
Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn."
Friedrich Nietzsche, Philosoph Also sprach Zarathrustra: Vom Lesen und Schreiben |
Wahrheit | "Es steckt nichts Wahres im Falschen. Es gibt viel Falsches im Wahren!" |
Wahre Worte |
"Wahre Worte sind nicht gefällig.
Gefällige Worte sind nicht war."
Laotse Tao te King, 81. Vers, in Übersetzung von Walter Jerven |
Wandel |
"Die Welt ist im Wandel.
Ich fühle es im Wasser. Ich fühle es in der Erde und ich rieche es in der Luft." J.R.R. Tolkien Herr der Ringe, Ent Baumbart |
Weg mit Herz |
"Jeder Weg ist nur ein Weg, und es ist kein Verstoß gegen sich selbst oder andere, ihn aufzugeben, wenn dein Herz es dir befiehlt ...
Sieh dir jeden Weg scharf und genau an. Versuche ihn so oft wie nötig.
Dann frage dich, nur dich allein: ... ist es ein Weg mit Herz? Wenn ja, dann ist es ein guter Weg; wenn nicht, ist er nutzlos."
Carlos Castaneda, US-amerikanischer Schriftsteller Die Lehren des Don Juan |
Weisheit |
"Weisheit ist nicht mitteilbar.
Weisheit welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit."
asiatische Weisheit |
Welt |
"Die Welt ist die Summe aller Tatsachen."
Wittgenstein, Philosoph |
Welt |
"Und alles zusammen, alle Stimmen, alle Ziele, alles Sehen, alle Leiden, alle Last, alles Gute und Böse, alles zusammen war die Welt."
asiatische Weisheit |
Weltweite Intelligenz |
"Make it idiotproof and they'll invent a better idiot!"
"Die Summe der weltweiten Intelligenz bleibt konstant, nur die Anzahl der Leute nimmt zu..." |
Wirtschaftssysteme |
"... Das Wirtschaftssystem ist weder kapitalistisch noch sozialistisch.
Beide Arten der Wirtschaft haben nach Herzl nur eines miteinander gemeinsam, sie zerstören das individuelle Leben, dessen wirtschaftliche Grundlage das Privateigentum ist.
Der Kapitalismus enteignet die große Mehrheit der Bevölkerung und läßt Eigentum nur bei wenigen zu, der Sozialismus vollendet diese Tendenz und macht alle Menschen gleich."
nach Theodor Herzl, Begründer des modernen Zionismus |
Wissenschaftler | "Wissenschaftler befassen sich nicht mit der Wahrheit; sie beschäftigen sich mit begrenzten und annähernden Beschreibungen der Wirklichkeit." |
Wissenschaftsprinzip |
"Es ist Sitte in der Wissenschaft - und vielleicht sogar ein Prinzip -, aus dem unendlichen Reservoir ungelöster Probleme nur diejenigen auszuwählen, deren Lösung unter Berücksichtigung des bereits verfügbaren Wissens und der technischen Mittel möglich erscheint.
Wir sind erzogen worden, unsere Resultate der allerstrengsten Kritik zu unterwerfen.
Die Anwendung dieser beiden Prinzipien hat zur Folge, daß wir sehr wenig wissen, aber andererseits sehr sicher sind, daß wir dieses Wenige wirklich kennen."
James Franck, Atomphysiker, 1947 aus Robert Jungk: Heller als 1000 Sonnen |
Wunder der Wissenschaft |
"Sollen sich alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon erfaßt haben, als eine Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt."
Albert Einstein, theoretischer Physiker, 1930 |
Zweifel |
"Es gibt nicht nur eine Wahrheit...
Deshalb glaube ich an die Vielfalt und also an den Zweifel."
Willy Brandt |
Zweifellose |
"Da sind die Unbedenklichen, die niemals zweifeln.
Ihre Verdauung ist glänzend, ihre Urteile unfehlbar. Sie glauben nicht den Fakten, sie glauben nur sich. Im Notfall müssen die Fakten dran glauben. Ihre Geduld mit sich selber ist unbegrenzt. Auf Argumente hören sie mit dem Ohr eines Spitzels" Bertolt Brecht, Schriftsteller und Theaterregisseur aus "Lob des Zweifels" |
Zwerge |
"Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten."
Wofgang Gast, Journalist taz vom 09.06.1995, über das Verhalten der CDU-Ost bei der Demontage von vermeintlichen Stasi-Spitzeln: Manfred Stolpe, Gregor Gysi (Fall Bärbel Bohley) |